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A. Europa.
Arkadiens, sondern war ein rauhes, gebirgiges Hirtenland, dessen Bewohner
vom pelasgischen Stamme die einzigen im Peloponnes waren, welche, durch
ihre Gebirgsmauern geschützt, sowohl den Hellenen als den Doriern und
Herakliden glücklich widerstanden und sich, weil sie stets unvermischt und
unüberwunden geblieben, ein hohes Alterthum beilegten. Uebrigens standen
sie an wissenschaftlicher und 'geistiger Bildung gegen die meisten 'übrigen
Griechen sehr zurück. Die königliche Würde wurde hier zur Zeit des
zweiten messenischen Krieges abgeschafft, weil der letzte König Aristokrates Ii.,
von den Spartanern gewonnen, durch Berrätherei den Untergang der
Messenier herbeiführte. Seitdem gab es in Arkadien eine große Menge
kleiner, unabhängiger, aber verbündeter Staaten. Auch Arkadien trat zu-
letzt dem achäischen Bunde bei. Dies Land ist ein mit zahlreichen Bergen
bedecktes Hochland, dessen Westrand niedriger und durchbrochener ist, als
der östliche. Unter den vielen berühmten Bergen, Flüssen und Quellen sind
die bekanntesten: der Berg Mänülos, welcher siir den Lieblingsaufenthalt
des Hirtengottes Pan galt, der vorzüglich in Arkadien verehrt wurde; der
Lhkäon, mit mehreren Tempeln und Statuen geziert; der Cyllene, der
angebliche Geburtsort des Merkur (Hermes). Der Styx war ein kleiner
Bach, dessen Wasser, wahrscheinlich eisen- oder kupferhaltig, für tödtlich galt;
er ward deshalb für einen der Flüsse der Unterwelt gehalten, und der
Schwur beim Styx war selbst den Göttern unverletzlich. Der Fluß und
der See Stymphälos war berühmt, weil einst Herkules die schädlichen
Raubvögel dieser Gegend tödtete. — Unter den Städten waren in älterer
Zeit die berühmtesten: Mantinea, in einer ungesunden Ebene, bei welcher
Epaminondas die Spartaner zum zweiten Mal schlug, aber den Sieg mit
dem Leben erkaufte. Tegöa, die Erfinderin der Kunst, eiserne Waffen
zu schmieden. Um sich gegen die Uebermacht der Spartaner besser zu ver-
theidigen, beschloß Epaminondas 369 v. Chr., die Einwohner vieler kleinen
Oerter in eine große Stadt, Megalopolis, am Helisson, zu vereinigen;
aber diese unter dem Schutze der Thebaner künstlich angelegte große Stadt
erhielt sich nicht lange und ward schon zur Zeit des achäischen Bundes zer-
stört. Sie war der Geburtsort des Feldherrn Philopömen und des Ge-
schichtschreibers Polybius.
b) Das eigentliche Hellas, mit Thessalien (Avadien),
umfaßt folgende Landestheile:
1. Attika, nördlich von Böotien, westlich von Megaris und dem
saronischeu Busen begrenzt, östlich vom Aegäischen Meere umflossen, bildet
eine nach S. in das Vorgebirge S uni um (jetzt C. Colonna) auslaufende
gebirgige Halbinsel. Der ältere Name Akte oder Aktäa leitet auf die
wahre Bedeutung dieser Benennung, nämlich, daß cs Kiistenland heiße.
Attika war ein sehr dürftig bewässertes, uinvirthbares Bergland, welches
außer schönem Marmor vorzüglich nur Oliven, Feigen und Honig lieferte;
der Berg Pentelikos war berühmt wegen des trefflicben Marmors, der
Hymettos wegen seines aromatischen Honigs und Thymians, die Gegend
von Laurion wegen der Silbergruben. Die Wasser des Cephissus und
Jlissus erreichen nur im Winter das Meer. -— Aus Cekrops, dem die
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—
X. Griechenland.
583
Die wichtigsten Städte sind:
1. die eigentlich macedonischen.
Pella, an einem See, die Residenz Philipps und Alexanders; hier
ard Euripides begraben. — Pydna, nicht weit vom Meere, wo Perseus,
I der letzte König von Macedonien, eine entscheidende Niederlage von den Rö-
' mern erlitt. — Methdne, eine Festung an der thermäischen Bucht, bei
deren Belagerung Philipp durch einen Pfcilschuß ein Auge verlor. — An
! demselben Meerbusen lag Thessalonike, ehemals Thermä (jetzt Salo-
1 nlki); sie wurde erst nach Alexander bedeutend und ist noch jetzt die wich-
ttgste Stadt jener Gegenden. — Stagira, nicht weit vom Meere, der
Geburtsort des Aristoteles. — Philipp!, von Philipp erweitert, welcher
die in der Gegend entdeckten Goldbergwerte benutzte. In ihrer Nähe wur-
den die letzten Vertheidiger der römischen Freiheit, Brutus und Cassius,
vom August und Antonius überwunden; auch gründete Paulus hier eine
christliche Gemeinde.
2. Griechische Pflanzstädte, welche später von den Königen von Ma-
cedonien erobert wurden:
O ly nt hos, eine schon im frühesten Alterthume sehr ansehnliche Stadt
auf der chalcidischen Halbinsel, nahe der Grenze. Potidäa, von den Ko-
Amphipülis, früher Enneahodoi, auf einer Insel
Die Athener vertrieben die ursprünglichen
rinthern angelegt.
des
am Ausfluß des Strymon. Die Athener
Bewohner und legten hier eine Colonie an; der Hafen von Amphipolis
hieß E i o n.
c) Thraciern In den ältesten Zeiten verstanden die Griechen unter
Thrate alles nördlich von Thessalien gelegene Land. Bei näherer Be-
kanntschaft und als Macedonien anfing, mächtig zu werden, ward dieser
Name aus das Land beschräntt zwischen dem Restos im W. und dem
Schwarzen Meere (?c>ntu8 Euxiaus) im O., und zwischen dem Aegäischen
Meere und dein Gebirge Hämus (Balkan) im S. und N. Thracien ist
wahrscheinlich das von Asien aus zuerst bevölkerte Land von Europa ge-
wesen, und die Spuren früherer Bildung erkennen wir noch in den Sagen
von dem thracischen Gesetzgeber Zamolxis und den vorhomerischen Sängern
Orpheus, Linus, Thamyriö. Später versank es wieder in Barbarei und
wurde von mehreren ungebildeten, aber kriegerischen Völkern bewohnt, wo-
von die Gelen, die Odrysen, die Kikonen, die Triballer die bekanntesten
sind; dazu kamen noch Teukrer und Myser aus Kleinasien, und die Grie-
chen singen an, Pflanzstädte an den Küsten anzulegen, besonders auf jener
den Hellespont berührenden Halbinsel, der thracische Chersonesus ge
nannt, wo die Familie des Miltiades aus Athen ein kleines Reich besaß.
Eine Zeit lang überschwemmten die Perser diese Gegenden; als aber ihre
Macht außerhalb Asiens von den Griechen gebrochen worden, erhoben sich
die Odrysen zum herrschenden Volke. Diese unterlagen den Macedoniern
unter Philipp und Alexander und theilten das unruhige Schicksal der Pro-
vinzen des großen macedonischen Reiches unter den Nachfolgern Alexanders.
Die Küste blieb in der Regel von dem in der Nähe eben mächtigsten Reiche
abhängig; im Innern aber erhoben sich unabhängige eingeborene Könige,
welche noch unter römischer Herrschaft eine Zeit lang geduldet wurden, bis
Vespasian auch dieses Land in eine römische Provinz verwandelte. — Zwei
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Extrahierte Personennamen: Philipps Alexanders Philipp Philipp Alexander Alexander Philipp! Philipp Philipp Philipp Brutus August Antonius Griechische_Pflanzstädte Zamolxis Philipp Philipp Alexander Alexander Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Alexanders Macedonien Thessalien W. Euxiaus Balkan Asien Europa Linus Kleinasien Athen Alexanders
596
A. Europa.
wehren
Mann rettete damals Griechenland vom Untergange
Athener Thennstolles, dem
Schlaf geraubt hatten;
durch
Mitbürger bewog
unmögliche Vertheidigung Athens
Knaben
Macht seiner Beredtsamkeit
war
Miltiades
von
er Seemacht zu erwarten
ugeben
süchtigen Spartanern
Oberbefehl
ebenso
Lande überließ, um Athen
ersten Seemacht Griechenlands zu erheben. Ueberzeugt von derunmöglich-
Feinde in offener Schlacht
Weitem mächtigste Theil
wider-
Bundes.
überlassen
ganze Macht
vertheidigenden Isthmus
^■■■^■400
artanern
Thermopylen, diesen
ungeheuren Uebermacht
stehen, hatten die Peloponnesier
beschlossen, Athen seinem Schicksale
an dein
einigen. Nur Leonidas, König von Sparta, ward
einigen tausend Bundesgenossen
einzigen gangbaren Eingang Griechenlands, geschickt, um ihn so lange als
möglich zu vertheidigen. Mit Erstaunen und Unwillen bemerkte Terxes
dieses erste scheinbar unbedeutende Hinderniß, welches er auf seinem Zuge
traf; versuchte aber vergebens mehrere Tage lang mit ungeheurem Verlust
die Thermopylen zu erobern; als aber ein Verräther den Persern einen
Fußpfad iiber das Gebirge gezeigt, wodurch sie den Griechen in den Rücken
kommen konnten, entließ Leonidas die Bundesgenossen, und nach eingenom-
menem Festmahle fiel er, wie die Grabschrift seiner Helden lautete, mit
allen seinen Spartanern, d e n G e s e tz e n s e i n e s V at e r l a n d e s g e h o r s a m.
Am nämlichen Tage ward den Thermopylen gegenüber, beim Vorge-
birge Artemisium, eine zwar unentschiedene, aber im Ganzen für die Griechen
rühmliche Seeschlacht geliefert, 480 v. Chr. Die Athener verließen nun
ihre Stadt; Weiber, Kinder, Greise wurden in die Städte des Peloponnesus
vertheilt; jeder Waffenfähige eilte auf die Schifte, diese hölzernen Bollwerke,
von denen ein Orakel und Themistokles Geist ihnen Heil versprochen hatten;
und bald verkündigten ihnen die Flammen, welche Athen verzehrten, den
Einzug des rachsüchtigen Feindes.
Bei der kleinen Insel Saluinis, an der Küste von Athen, hatte sich
die griechische Flotte, in Allem keine 400 Schiffe, auf Themistokles Rath
das hohe Meer weislich vermeidend, gesammelt. In dieser Enge war den
Persern die Zahl und die Größe ihrer Schiffe selbst hinderlich; sie unter
lagen dem Heldenmnth der Griechen und ihrer eigenen Unbeholfenheit, und
der stolze Terpes, welcher von einem Throne am Ufer herab die Schlacht
überschaute, verlor so gänzlich alle Besonnenheit, daß er in höchster Hast,
einem Flüchtlinge gleich, über Makedonien und Thracien dem Hellespont
zueilte, über welchen er in Ermangelung der vom Sturme zertrümmerten
Brücke in einem Fischerfahrzeuge setzte und seine Schande in dem entfernten
Susa, der gewöhnlichen Residenz der Perserkönige, am Choaspes, verbarg.
Der größte Theil seines durch Kampf und Alangel schon sehr geschwächten
eeres sollte ihm folgen; aber nur wenige entgingen dem Hunger und dein
chwerte der Barbaren. Mit einem auserlesenen Heere von 300,000
Mann — mehr vermochte das arme Griechenland wohl nicht einen Winter
über zu erhalten — sollte des Königs Schwager Mardonius die Unter-
jochung im folgenden Jahre versuchen: er überwinterte in dem weniger
unfruchtbaren und weitern Thessalien. An dem Tage oder doch um die
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604
A. Europa.
Leben erkaufte. Mit ihm sank Theben schnell zu seiner alten Unbedeu-
tendheit zurück. Alle griechischen Staaten waren nunmehr durch die langen
inneren Zwistigkeiten erschöpft und mehr noch durch Erschlaffung der alten
Gesetze lind Verderbniß der Sitten entkräftet. Nur Athen war noch iin
Besitz einer ansehnlichen Macht, welche es indeß mühsam nur in einem
3jährigen Kriege mit seinen aufs Neue gedriickten Bundesgenossen behaup-
tete. Dieser Zeitpunkt der allgemeinen Schwäche kam einem Manne sehr
zu statten, Philipp von Macedonien, welcher, der erste bedeutende Herrscher-
in seinem Lande, durch Klugheit und Tapferkeit, aber auch durch unwürdige
List und Bestechung in kurzer Zeit die griechische Freiheit vernichtete. Ehe
wir die Geschichte der macedonischen Größe betrachten, wenden wir uns
noch einmal zu den bedeutenden Schriftstellern, welche Griechenland seit
Perikles bis auf diesen Zeitpunkt verherrlichen.
In Künsten und Wissenschaften ragte Athen seit dem Zeitalter des
Perilles weit über alle anderen Städte Griechenlands hinweg und blieb
noch in viel späteren Jahrhunderten die treue Pflegerin der Wissenschaften.
Alle bedeutenden Männer, welche wir jetzt hier zu nennen haben, waren
Athener. Begeistert durch die Vorlesung der Geschichten des Herodot, der-
er als 15jähriger Jüngling beiwohnte, schrieb Thucydides, geb. 471,
sein unsterbliches Werk über den peloponnesischen Krieg. Gleichzeitig mit
ihm lebte in Athen ein Mann, dem das ganze Alterthum an Schönheit
der Gesinnung, an Reinheit der Sitten, an gründlichem Denken keinen
Anderen an die Seite zu stellen hat, Sokrutes, geb. 470, der zwar
nichts selbst geschrieben, aber der Stifter einer zahlreichen philosophischen
Schule geworden ist. Er war der Erste unter den Philosophen, welcher
init Erfolg die eitlen Künste der Sophisten bekämpfte und der Speculation
die edlere Richtung aus das Innere des Menschen und die Sittlichkeit gab.
Er, der geistige Wohlthäter seines Volks, ward von niedrigen Feinden der
Einsührnng neuer Götter und der Verführung der Jugend beschuldigt und
von einem rasenden Pöbel 400 v. Chr. zum Giftbecher verurtheilt. Sein
Geist lebt in den herrlichen Schriften seiner beiden berühmtesten Schüler,
des Platon (geb. 438, gest. 348) und des Xenophon (geb. 450, gest.
360); letzterer hat außer einigen auf Sokrates sich beziehenden Schriften
noch eine griechische Geschichte, welche den Thucydides fortsetzt und bis zur
Schlacht von Mautinea reicht, die oben schon angeführte Anabasis und eine
Geschichte des älteren Chrus, die Cyropäd ie, mehr Roman als Geschichte,
geschrieben. Gleichzeitig mit diesen lebte der größte komische Dichter des
Alterthums, Ari stop Hanes, gest. ums Jahr 390, von welchem uns nur
kl Stücke übrig geblieben, welche aber kein erfreuliches Zeugniß von den
Sitten und der politischen Ausgelassenheit jener Zeit ablegen. Die Frechheit,
womit darin lebende Personen nicht blos genannt, sondern auch ans die
Bühne gebracht wurden, verschwand bald nach dem peloponnesischen Kriege,
und es entstand nun eine Gattung der Komödie, welche unserer neueren
näher steht, wovon und aber leider außer einigen Fragmenten des Menander
(gest. 289) nichts übrig geblieben ist, als die schwächeren Nachahmungen
des Plautus und des Terentius unter den Römern.
Von den früheren Schicksalen Macedoniens ist schon oben geredet.
Philipp, der Schöpfer der macedonischen Größe, war als Jüngling von den
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Herodot Ari_stop_Hanes Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Athen Athen Mautinea Macedoniens
hl )(•>
A. Europa.
Gefühl ihrer Abhängigkeit zu zerstreuen, ließ er sich zum Oberfeldherrn
gegen Persien ernennen, um die alte Schmach Griechenlands an seinem
Erbfeinde zu rächen. Er überlebte indeß seinen Triumph nur kurze Zeit
und ward schon 336 bei der Hochzeitfeier seiner Tochter von einem Jüng-
linge, Pausanius, dem er Gerechtigkeit verweigert, ermordet. Sein Tod
war ein Freudenfest für die Griechen, unter welchen die Thebaner sich am
lautesten äußerten, die die makedonische Besatzung vernichteten. Sein Sohn
Alexander, ein Zögling des Aristoteles, der selbst ein Schüler Platos
gewesen, war eben mit einem Kriege gegen die an der Donau wohnenden
Triballer beschäftigt. Unerwartet schnell aber eilte er nach Griechenland
und belagerte Theben, welches die Auslieferung der am Aufruhr Schuldigen
verweigerte. Die Stadt ward trotz der hartnäckigsten Gegenwehr erobert
und zum abschreckenden Beispiele gänzlich zerstört; nur die Tempel und das
Haus, wo einst Pindar gewohnt, blieben verschont; 30,000 Menschen
wurden als Sclaven verkauft. Alles unterwarf sich nun ohne Widerstand,
und Alexander ward an seines Vaters Stelle zum Feldherrn gegen die
Perser ernannt; die Spartaner allein hatten den Muth, ihren Beitrag an
Truppen nicht zu leisten. Mit kaum mehr als 35,000 Mann und wenigem
Gelde unternahin nun Alexander jenen für die Weltgeschichte so unendlich
wichtigen, in der Schnelligkeit des Erfolges beispiellosen Zug, wodurch er
in wenigen Jahren die Gestalt eines großen Theils der Alten Welt ver
änderte. Kaum über den Hellespont gegangen, schlug er die Perser zuerst
334 beim Uebergange über den Granckns, und die Unterwerfung des größten
Theils von Kleinasien war die Folge dieses Sieges. Der Tod befreite
ihn von dem einzigen seiner würdigen Gegner, dem Memnon, welcher den
kühnen Gedanken gefaßt hatte, Makedonien im Rücken anzugreifen. Mit
eitleni orientalischen Pompe führte der letzte König von Persien, Darms
Codomannus, seine unzähligen, aber meist unkriegerischen Schaaren dem
jungen Helden entgegen, welcher bei einem unvorsichtigen Baden im Flusse
Cyvnus beinahe den Tod gefunden hätte. In den Engpässen Ciliciens, bei
Jssus, wo eben seine Uebermacht ihm nur hinderlich sein konnte, erwartete
Darins seinen Gegner und ward 333 so gänzlich geschlagen, daß er selbst
nur mit Mühe entrann, seine ganze Familie aber in die Hände des Siegers
fiel, der sie mit ausgezeichneter Großmuth behandelte. Die Eroberung
iege; nur die alte berühmte Seestadt
i > » diesem
Tyrus, ans einer Insel unfern der Küste, leistete 7 Monate lang einen
verzweifelten Widerstand und ward gänzlich zerstört. Aegypten, wo die
persische Herrschaft von jeher unsicher und verhaßt gewesen, ward ohne
Widerstand erobert, und ein abenteuerlicher Zug durch die westlich von
Aegypten sich ausbreitende Wüste führte Alexander nach der Oase, wo der
berühmte Tempel des Jupiter Ammon stand, und wo die niedrige Schmeichelei
der Priester den König für einen Sohn dieses Gottes erklärte. Seinen
Aufenthalt in Aegypten bezeichnete Alexander weise und wohlthätig durch
die Gründung einer Stadt an der Mündung eines Nilarmes, Alexandrien,
welche lange Zeit im Alterthume der L-itz des Welthandels und der Wissen
schäften geblieben. Darius hatte diesen Aufschub bestens benutzt und aufs
Neue ein außerordentlich großes, aber wahrscheinlich noch weniger als die
si'üheren geübtes Heer zusammengebracht, womit er Alexander in den iveiten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Muth Alexander Alexander Memnon Darms
Codomannus Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Alexander Alexander
608
A. Europa.
griechischer Bildung zu veredeln. Der Tod vereitelte seine Absichten. Den
unmäßigsten Schwelgereien sich überlassend, ward er höchst wahrscheinlich
von einem hitzigen Fieber, und nicht wie Einige behaupten von Gift, 323,
im 33. Jahre seines Alters, dahingerafft. Er selbst hatte zwar seinen
Siegelring dem Perdikkas noch in den letzten Augenblicken gereicht, aber
keinen Nachfolger ernannt, und seine natürlichen Erben, ein blödsinniger
Halbbruder Arrhidäus, ein unehelicher neunjähriger Sohn Herkules und der
nach seinem Tode geborene Sohn Alexander, von seiner Gemahlin Rhoxane,
einer Perserin, waren wenig geeignet, das ungeheure Reich zu erhalten.
So stürzte denn sein Tod die von ihm beherrschten Länder, um deren Be-
sitz seine Feldherren in wilder Verwirrung stritten, in 44jähriges Elend,
während welcher Zeit alle Glieder seiner Familie von Ehrgeizigen und Ver-
räthern ausgerottet wurden. Afft Uebergehung dieser höchst verworrenen
und nur durch Gewaltthätigkeit und Verrath merkwürdigen Zeit bemerken
wir nur, daß sich am Ende aus diesem blutigen Chaos vorzüglich 3 Reiche
erhoben, von ehemaligen Feldherren Alexanders gegründet. Syrien, dessen
Hauptstadt Antiochia, vom Selenkus gegründet, umfaßte den größten Theil
des alten Persischen Reiches, verlor aber bald einen Theil von Kleinasien,
in welchem sich verschiedene kleinere Reiche bildeten; ferner den größten Theil
des Inneren Asiens, welches ihm 256 v. Chr. durch Arsuces, den Stifter
des in der Folge so mächtig gewordenen parthischen Reiches, entrissen wurde;
zuletzt ward Syrien eine Beute der Römer. Aegypten, von Ptolemäus,
dem Sohne des Lagus, gegründet, erhielt sich in seiner Abgeschlossenheit
am längsten und ward durch eine spätere Rachblüthe griechischer Wissen
schäften, vorzüglich in Alexandrien, berühmt, bis es endlich auch 30 v. Chr.
eine römische Provinz ward. Macedonien endlich, wo nach langen und
blutigen Abwechselungen der Herrschaft und nach dein gänzlichen Untergange
des Geschlechts Alexanders sich Antigonus Gonnütas 278 v. Chr. festsetzte.
Die Geschichte dieses Reichs und die damit eng verflochtenen letzten
Schicksale Griechenlands wollen wir nun noch einen Augenblick näher be-
trachten.
Schon während der ersten Feldzüge Alexanders hatten die Griechen
und vorzüglich die Spartaner auf eine Gelegenheit gewartet, das macedo
nische Joch abzuwerfen, und sich deshalb in Unterhandlungen mit Darius
eingelassen. Rach der Schlacht von Arbela brachte Agis, König von Sparta,
viele griechische Staaten unter die Waffen, ward aber vom Antiputer,
Statthalter in Macedonien, bei Megalopolis geschlagen und blieb in der
Schlacht. Rach Alexanders Tode zeigte sich abermals eine mächtige Gäh-
rung in Griechenland und Athen; vorzüglich war es Demosthenes, welcher
die Griechen zum Freiheitskampfe aufrief. Die ersten Unternehmungen
waren glücklich; bald aber erhielt Antipater Verstärkungen und niit ihnen
die Oberhand. Athen mußte macedonische Besatzung aufnehmen, und De
mosthenes, welcher nach der Insel Calanria gestehen war, nahm Gift, um
nicht in die Hände der Feinde zu fallen. An den Kämpfen zwischen den
Feldherren Alexanders nahm Griechenland nur leidend Antheil. In diese
Zeit fallen noch verschiedene Raubzüge gallischer Völkerschaften, welche
schon eine Zeit lang an der oberen Donau, im heutigen Oesterreich tind
Jllyrien, gehaust hatten und von welchen besonders der eine (278) merk
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Rhoxane Alexanders Alexanders Antigonus_Gonnütas Alexanders Darius Arbela Alexanders Alexanders
X Griechenland.
609
würdig ist, wobei die Gallier unter der Anführung eines Brennus*) durch
Macédonien bis ins Herz von Griechenland verwüstend eindrangen, bei den
Thermophlen von den Athenern zurückgeschlagen wurden und bei einem Ver-
suche, den Tempel zu Delphi zu plündern, durch Ungewitter und Sturm
geschreckt, eine bedeutende Nieperlage erlitten. Die Gallier wendeten sich
darauf ostwärts und ließen sich in einem Theile von Kleinasien am Schwar-
zen Meere nieder, welcher von ihnen den Namen Galatien erhielt. — Auch
Pyrrhus, der abenteuerliche König von Epirus, vermehrte die Verwirrung
in Griechenland, theils durch Angriffe auf Macédonien, theils durch einen
Einfall in den Peloponnes, wo er vor Sparta einen der älteren Zeit wür-
digen Widerstand und in Argos bei nächtlicher Erstürmung der Stadt 272
den Tod fand.
Der alte Bund zwischen den achäischen Städten, welcher lange Zeit
unbedeutend geblieben, ward in diesen Zeiten der Verwirrung und der Ge-
fahr aufs Neue begründet und lockte bald durch den Schutz, welchen er der
Freiheit zu gewähren schien, mehrere bedeutende Städte, ihm beizutreten.
Zu diesen gehörten Argos, Sicyon, Korinth und selbst Athen. Nur Sparta,
neidisch auf die Macht des Bundes, blieb ihm stets abgeneigt und schloß
sich lieber an den Bund der ätolischen Städte, welcher sich aus gleichen
Gründen in derselben Zeit gebildet hatte. Die Spartaner waren damals
in allen Dingen von ihrer alten Verfassung abgewichen und gänzlich aus-
geartet; ihr letzter bedeutender König Kleonwnes suchte soviel als möglich
die lykurgischen Einrichttmgen wieder herzustellen und erfocht bedeutende
Vortheile über die Achäer. Als aber diese in der Noth Antigonus Ii. von
Macédonien zu Hülfe gerufen, ward Kleomenes bei Sellasia 222 gänzlich
geschlagen; er mußte nach Aegypten fliehen und gab sich den Tod. Die
Achäer beherrschten nun zwar scheinbar den Peloponnes, waren aber in der
That von Macedonien abhängig und kaum im Stande, sich der beständigen
Angriffe der Añolier zu erwehren. Philipp, Antigonus Nachfolger, hatte
sich indeß mit Hannibal gegen die Römer verbündet, welche dagegen den
bedrängten Aetoliern Hülfe sandten, ohne daß von beiden Theilen irgend
etwas Bedeutendes geschah. Als aber Rom jenen furchtbaren Feind ent-
fernt und gedemüthigt, kehrte es seine Waffen gegen Philipp, welcher, nach
dem er zwei Jahre lang manche Gelegenheit zu siegen, unbenutzt gelassen,
vom römischen Cónsul Quintáis Flaminius in Thessalien bei Kynoskephülä
198 geschlagen und zu einem Frieden gezwungen wurde, welcher ihn in der
That schon in römische Abhängigkeit brachte. Das übrige Griechenland
ward von den Römern aus den islhmischen und nemeischen Spielen feierlich
für frei erklärt; doch ttat Rom von nun an als mächtige Schiedsrichterin
in allen griechischen Angelegenheiten auf. Kein Staat suhlte sich mehr ge-
kränkt durch die Abhängigkeit von Rom, als der ätolische Bund, welcher
doch zuerst die Freundschaft der Römer gesucht. Als daher Antiochus,
König von Syrien, von den Römern beleidigt und von dem zu ihm geflohe-
nen Hannibal aufgereizt, Rom den Krieg ankündigte und ein Heer nach
*) Brennus ist wahrscheinlich kein Eigenname, sondern die Bezeichnung der Feld-
herrnwürde.
Dlanc's Handbuch Ti. 8te Tlufl.
39
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: König_Kleonwnes Philipp Philipp Antigonus Hannibal Philipp Philipp Cónsul_Quintáis_Flaminius Hannibal
610
A. Europa.
Griechenland schickte, erklärten sich die Aetolier für ihn, mußten aber dafür
nach der bald erfolgten Niederlage der Syrer strenge büßen und sich den
härtesten Bedingungen unterwerfen, 189 v. Chr. Die einzige Macht in
Griechenland, welche noch mit Hoffnung einigen Erfolges sich Rom wider-
setzen konnte, Macedouien, war jetzt nach dem Tode Philipps in den Händen
seines unehelichen Sohnes Perseus. Mehrere Jahre rüstete er sich im
Stillen; aber er verstand es nicht, seine Macht zu gebrauchen, selbst als
Rom ihm nur unbedeutende Feldherren entgegenstellte. Als nun endlich
Paulus Aemilius nach Macedonien gesendet worden, ward der Krieg in we
»ige» Wochen durch die Schlacht von Phdna 168 beendigt, ganz Macedo-
nien erobert, und Perseus, welcher sich feigherzig ans der Flucht ergeben,
zu Rom im Triumph aufgeführt, wo er im Kerker starb. Macedonien wurde
für jetzt noch in 4 Provinzen getheilt, welche sich selbst regieren sollten;
die Römer sahen voraus, daß ihnen die Bente nicht entgehen konnte. Nur
der achäische Bund war noch übrig und hatte an Philopömen den letzten
griechischen Feldherrn gehabt. Die Römer hatten aber dafür gesorgt, daß
die Achäer an Sparta einen beständigen Feind behielten, um jeden Augen-
blick als Vermittler auftreten zu können, und hatten überdies unmittelbar
nach dem Kriege mit Persenö 1000 edle Achäer als Geißeln nach Rom ge
führt, welche dort 17 Jahre behalten wurden. Ein letzter Krieg der Achäer
mit Sparta veranlaßte endlich die Römer, den Cónsul Mummius nach
Griechenland zu senden, welcher die Achäer schlug, Korinth belagerte und
den Flammen und der Plünderung preisgab, den achäischen Bund auflöste
und 146 v. Chr. ganz Griechenland in eine römische Provinz, unter dem
Namen Achaja, verwandelte, welche alle griechischen Länder südlich von Epi-
rus und von Thessalien umfaßte. Das folgende Jahr hatte Macedonien,
wo verschiedene Kronprätendenten aufgetreten waren und Unruhen erregt
hatten, ein gleiches Schicksal.
Es bleibt uns noch eine Nachlese der Literatur aus diesen letzten Zeiten
Griechenlands übrig. Die Blüthe der Poesie und Beredtsamkeit endete mit
dem Zeitalter Alexanders. Von der neueren Komödie in Athen haben sich
nur wenige Bruchstücke aus den im Alterthum sehr geschätzten Werken des
Philömon und des Menander erhalten. In Alexandrien, wo die Wis-
senschaften an den Ptolomäern Beschützer fanden, bildete sich eine bedeutende
Schule der Gelehrsamkeit; aber kein großer Dichter ist daraus hervorgegangen.
Die einzigen, die man nennen kann, sind: Kallimächus aus Cyrene (ums
Jahr 247 v. Chr.), von welchem uns 6 Hymnen geblieben sind; Apollo-
nius (194 v. Chr.), Rho diu s genannt, weil er eine Zeit lang zu Rho-
dus lebte, welcher unter dem Titel Argonautica den Zug der Argonauten
besungen; und der als Grammatiker und Kritiker berühmte Aristarch (170
v. Chr.). In Sicilien blühten um diese Zeit die idyllischen Dichter Th eo-
kritus (ums Jahr 280), Moschus aus Syrakus und Bion aus Smyrna
(beide ums Jahr 177 v. Chr.). — Die philosophische Speculation und
die ernsteren Wissenschaften gediehen besser in einer Zeit, wo das Interesse
am öffentlichen Leben gesunken war. §ier nennen wir vor allen Ar ist t-
töles, aus der Schule des Platon, selbst Stifter einer Schule, welche die
peripatetische genannt wird, weil Aristoteles in den Gärten des Lyceums zu
Athen umherwandelnd zu lehren pflegte; zahlreiche und schätzbare ^Schriften
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Alexanders Aristoteles
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Rom Macedonien Rom Sparta Rom Sparta Griechenland Korinth Griechenland Achaja Thessalien Macedonien Griechenlands Alexanders Athen Alexandrien Sicilien Syrakus Smyrna Athen
X. Griechenland.
611
philosophischen, naturwissenschaftlichen und politischen Inhalts sind uns von
ihm geblieben. Gleichzeitig, aber durchaus entgegengesetzt in ihren Ansichten,
waren: Epikur, ein Athenienser (geb. 342 v. Chr.); sein Name bezeichnet
gewöhnlich, aber gewiß mit Unrecht, die Lehre, welche das höchste Glück im
sinnlichen Genusse sucht; und Zeno aus Citium in Cypern (320 v. Chr.),
dessen strenge, sittliche Lehre gewöhnlich die stoische genannt wird, weil er
zu Athen in einer Säulenhalle, die Stoa genannt, lehrte 'und zahlreiche
Anhänger unter den westlichsten Männern des Alterthums fand. Von den
Werken beider ist uns so gut als nichts geblieben. Einer der vorzüglichsten
Schüler des Aristoteles, der sich um die Geographie große Verdieuste er
worben, ist Dicäarch (um 316), und unter den Philosophen, welche sich
dem seit Alexander dem Großen besonders entwickelten Studium der Natur-
wissenschaften widmeten, Theophrastus (geb. 371 auf Lesbos), ein Nach-
folger des Aristoteles, von dem jedoch nur wenige Schriften auf uns ge-
kommen sind. — Die Mathematik und die verwandten Wissenschaften wur-
den ausgebildet durch Euklides, wahrscheinlich aus Sicilien, er lebte aber
größtentheils zu Alexandria (etwa 300 Jahre v. Chr. geb.); er hat uns
in seinen Elementen ein Hauptwerk hinterlassen; Archimödes aus Syra-
kus (ums Jahr 287 v. Chr. geb.), von dem wir noch einige Schriften be-
sitzen; er ist vorzüglich durch die von ihm geleitete Vertheidigung von Sy
rakus, bei welcher er umkam, in der Geschichte berühmt; endlich durch
Eratosth« nes, aus Chrene (275—192 v. Chr.), welcher als Bibliothe-
kar zu Alexandrien lebte und sich große Verdieuste um die Astronomie und
mathematische Geographie erwarb; nur eine kleine Schrift von ihm hat sich
erhalten. Eine Kritik des Eratosthenes verfaßte Hipparch aus Nicäa (150
v. Chr.). — Die Geschichte hat in diesem Zeitraum nur einen bedeuten-
den Mann auszuweisen, den P olhbius aus Megalopolis in Arkadien (142
v. Ehr.). Er gehörte zu den Achäern, welche die Römer als Geißeln nach
Rom sandten, und begleitete in der Folge den jüngeren Scipio bei der Zer-
störung von Karthago und von Numantia. Von seinem großen Werke, wel-
ches vorzüglich den zweiten punischen und den letzten macedonischen Krieg
umfaßte, hat sich leider nur ein kleiner Theil erhalten. Etwa gleichzeitig
lebte Apollodor (um 145 zu Athen), welcher schätzbare Nachrichten über
das alle Hellas lieferte.
I!.
von Constantinopel.
auf
Von nun an theilte
riechenland ohne alle Selbssttändigkeit das Schick-
sal des römischen Reichs und hatte noch bis auf die Zeiten Augusts harte
llnfälle zu erdulden. Mithradates, gewöhnlich Mithridates genannt, König
von Pontus in Kleinasien, der gefährlichste Feind der Römer, hatte nicht
allein alle in Asien befindlichen Römer (es sollen über 100,000 gewesen
sein) ermorden lassen, sondern schickte auch mächtige Heere nach Griechen
land, welche die Griechen und vorzüglich die Athener als Befreier aufnah-
men (88 v. Chr.), dafür aber von Sulla, welcher die Feinde schlug, Athen
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Extrahierte Personennamen: Zeno Alexander Alexander Sy Scipio Scipio Augusts Pontus Sulla Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Cypern Lesbos Sicilien Alexandria Nicäa Rom Karthago Numantia Athen Constantinopel Kleinasien Asien
X. Griechenland.
567
andere nennen, als den schönen Säulengang, Persike, auf dem Markte,
mit Statuen gebiert und von der persischen Beute errichtet; die 2 Leschen
oder Versammlungsbäuser der Bürger, und einige Tempel. Jetzt liegt
östlich in der Nähe ihrer Trümmer, welche vom Landvolk Palaeochöri
(alter Ort) genannt werden, ein Dorf Magula. — Als die Spartaner
später genöthigt wurden, sich mit einer Seemacht zu beschäftigen, wurde
Gythöum (unweit illaratstonisi) als der Hafen von Sparta betrachtet.
Auf dem Vorgebirge Tänarum stand ein berühmter Tempel des 'Neptun
(Poseidon), und dabei befand sich eine Höhle, welche man als einen Ein-
gang zur Unterwelt betrachtete. — Von den Inseln, welche zu Lakonien
gehören, war Cythöra (jetzt Cerigo), mit dem ältesten Tempel der Venus
(Aphrodite), die bedeutendste.
2. Messenien, der südwestlicbe Theil des Peloponnesus, zwischen
Elis, Arkadien und Lakonien. Zwischen seinen Gebirgen und längs der
Westküste dehnen sich höchst fruchtbare Ebenen aus: der große Pamisos
(Pirnatsa) ist der breiteste Fluß Griechenlands. Auch hier batten Herakliden
und Dorier ein eigenes Reich gestiftet, welches aber von den Spartanern
zerstört und dessen Einwohner tbeils zu Sclaven gemacht, theils auszu-
wandern genöthigt wurden; bei welcher Gelegenheit sie Messina (früher
Zancle) in Sicilien gründeten. Das Land blieb im Besitz der Spartaner
bis 280 Jahre nach der Vertteibung der Messenier, wo der siegreiche
Feldherr der Thebaner, Epaminondas, die zerstreuten Messenier zurückrief,
ihnen ihr Vaterland wieder einräumte und eine überaus feste Stadt,
Messöne (beim jetzigen ^lauronaati), erbaute. Die Messenier blieben
seitdem die unversöhnlichsten Feinde der Spartaner.
Die alte Hauptstadt des Landes und Residenz der Leleger-Könige,
And an 1a, ward schon von den Herakliden zerstört; die Fürsten aus diesem
Gescblecbt wohnten zu Stenvklerus. Die von Epaminondas erbaute
Stadt Messene, von der noch bedeutende Ruinen vorhanden sind, lag
am Fuße des Berges Jthome (jetzt Vulcano), auf diesem die gleich-
namige Festung. Auf dem Berge Eira lag in älteren Zeiten eine Veste,
welche die Spartaner erst nach einer elfjährigen Belagerung erobern konnten.
A mph eia, wegen des Ranbeö lakonischer Jungfrauen durch messenische
Jünglinge, der Veranlassung zum ersten messenischen Kriege, bekannt.
Von den bei Messenien liegenden Inseln ist Sphaktöria (jetzt Ssagia)
wegen einer Niederlage der Spananer durch die Athenienser berühmt.
3. Elis, oder der westliche Küstenstrich des Peloponnesuö, zwischen
Achaja, Arkadien und Messenien. In den älteren Zeiten wurde dieses
Land von einem Stamme, den Epeern unter mehreren kleinen Königen,
bewohnt, worunter auch der durch Homers Gesänge verewigte Nestor, König
von Pylos. Beim Einfall der Herakliden nahmen dasselbe Aetolier, welche
1 neil genommen am Zuge, in Besitz, und wurden eine Zeit lang von Königen
beherrscht, unter welchen Jphitus, ein Zeitgenosse des Lykurg, durch die
Wiedereinführung der olympischen Spiele der berühmteste ist. Von diesem
Zeitpuutt an ward ganz Elis als ein geheiligtes Land betrachtet, dessen
Bewohner Priesterrechte genossen und, mit seltenen Ausnahmen, nie die
Waffen führten; selbst andere griechische Kriegsvölker, wenn sie die Grenzen
überschritten, legten während des Durchzuges die Waffen nieder. Seit 780
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]